„Handeln wir mitarbeiterInnenorientiert, gender- und diversitysensibel,“ heißt es im „Leitbild“ der Firma „itworks Personalservice gemeinnützige Arbeits- kräfteüberlassung GmbH“, denn „die Menschen, ihre Bedürfnisse und persönlichen Herausforderungen stehen im Vordergrund“. Danach ist noch von „respektvollem Umgang, Wertschätzung und einem individuellen Betreuungsverhältnis“ die Rede – man ahnt es schon: Wer mit sovielen hehren Worten herumschmeißt, hat etwas ganz anderes vor. Die gelebte Realität dieser Firma, die beim Eintreffen des „individuell Betreuten“ bereits über seine Daten samt Sozialversicherungsnummer aus dem Arbeitsmarktservice verfügt, sieht anders aus. Die „gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung“ bedeutet nämlich „Leiharbeiterfirma“, die Arbeitssuchenden werden – auf freiwilliger Basis – dazu „motiviert“ einen umfassenden Fragebogen auszufüllen, zum Zwecke schnellerer Arbeitsvermittlung. Gender- und diversitysensibel wird da abgefragt, ob die bisherigen Beschäftigungen einvernehmlich aufgelöst wurden oder nicht. Dazu kommt eine ganze Latte von Fragen nach persönlichen Problemen, wie es die Arbeitssuchenden mit Drogen, Alkohol, Spielsucht, oder Medikamentenkonsum halten – und nach schon getilgten Vorstrafen wird auch gefragt. Das dies nur der Ausdruck des „respektvollen Umgangs“ und der „Wertschätzung“ sein sollte, die itworks den solchermaßen Betreuten entgegenbringt, hat sich in den Webforen zum Thema Arbeitslosigkeit noch nicht herumgesprochen. Die Leute haben vielmehr Angst.